Thurgauer Volksfreund   Mittwoch, 5. November 1997

Champignons in Glas? Wieso nicht

Naturaglas - kreativ gestaltete Einzelstücke von Christoph Jaques

ALTNAU (brü) In seiner Glaserei in Altnau stellt Christoph Jaques als einziger in der Schweiz Naturaglas-Produkte her. Die Scheiben mit eingelegten Utensilien sind besonders stabil und können als Visitenkarte jede Türe dekorativ verschönern.

Pressephoto

Christoph Jaques mit dem Muster einer Naturaglasscheibe. Zum Einlegen dienen die verschiedensten Materialien, die die Scheiben zum Unikat machen. Daneben das Beispiel einer schöpferischen Türfüllung.   (Bilder Brütsch)

Christoph Jaques ist gelernter Augenoptiker und arbeitete zehn Jahre in einem Kreuzlinger Optikergeschäft. Vor einem Jahr weilte er für drei Monate in Berlin, wo er die Technik für seine jetzige Tätigkeit erlernte und verfeinerte. Seit anfangs dieses Jahres hat er sich selbständig gemacht. In seinem Atelier für Glasgestaltung in Altnau stellt er Naturaglas-Produkte her. Damit gemeint sind kreativ gestaltete Scheiben, die er mit eingelegten Utensilien versieht. Die dekorativen und originellen Einzelstücke lassen sich individuell, nach Kundenwünschen, oder vom Meister persönlich gestalten.

Besonders stabil

Naturaglas ist eine Erfindung von Jaques Freund Matthias Lupicki aus Berlin, welcher diese Art Scheiben seit zehn Jahren erfolgreich vermarktet. Jaques ist bis heute der einzige Gestalter dieser Produkte in der Schweiz. In anderen Ländern sind farbenfrohe Fensterverzierungen viel verbreiteter als bei uns. Ein Trend scheint sich aber bei uns bereits abzuzeichnen.

Eine Naturaglasscheibe ist 10 Millimeter dick, besonders stabil, beidseitig flach und dementsprechend putzfreundlich. Bei einem allfälligen Bruch zerfällt das Glas nicht, eignet sich daher auch gut als Trennwand, Sicht- oder Windschutz im Freien. Alle Produkte werden von Hand hergestellt.

Als Einlegematerialien dienen Teigwaren und Gewürze für Küchentüren, für Bürotüren eingelegte Büroklammern, oder für den Musikliebhaber Schellackplatten und CDs. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Am meisten verarbeitet Jaques Trockengräser.

Die Harz-Verbindung zwischen den Deckgläsern zieht sich beim Einkleben der Materialien so zusammen, dass Blasen entstehen. Diese machen die Kreationen einzigartig, weil sich nicht bestimmen lässt, wie diese herauskommen.

Kundenwünsche berücksichtigen

Teuer sind die Gläser nicht. Eine Türfüllung kostet rund 900 Franken. Die einzigartige Dekoration stellt, so Jaques, keine Platzfrage, sie leitet mehr Licht in die Innenräume und ist eine Visitenkarte für den Besitzer. Geliefert wird mit Sicherheitsglas oder Isolierglas für Aussentüren.

Vertrieben werden Jaques Naturagläser über den Fachhandel bei Schreinern mit ständiger Ausstellung, oder aber bei ihm selber und an Ausstellungen. (...) Zu sehen sind bei den Präsentationen auch Jaques kunstvoll verzierte Spiegel mit Bleiverglasung, seine Tiffanybilder und die Glaskreationen in Bleirahmentechnik.

 

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags, leicht gekürzt

 
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